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Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+® Lauftraining



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Die Wertach
Abb.1: Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+®

"Irgendwann musst du nach Biel",

so der Titel eines kleinen unscheinbaren Buches des Ultralauf-Pioniers Werner Sonntag.

Darin hat er seine Erfahrungen als Teilnehmer am berühmten, seit 1959 jährlich durchgeführten, 100-km-Lauf verarbeitet, der als der größte seiner Art weltweit gilt.


Elisabeth, Gerlinde und Axel (Freunde und lauftherapeutische Kolleg:innen) meinten,

das beträfe nun auch uns. Letztere beiden brachten mir einst bei, wie ein Ultralauf (damals mein erster: der Rennsteig) zu laufen ist ... oder besser: NICHT zu laufen ist.

So haben wir uns also für den diesjährigen Hunderter in Biel angemeldet.


Sinnstifterin dafür ist Elisabeth.

Schattenspiel im Sonnenuntergang.
Abb.2: Elisabeth, Lauftherapeutin DLZ® | Laufinstinkt+®

Die erzählte mir

während eines Nachtlaufs

durch Ostfriesland über ihre Schwester.

Die wäre eine noch bessere Läuferin gewesen

als E. selbst.

Hätte diese 100 km in Biel laufen wollen,

konnte es allerdings in diesem Leben

dann doch nicht mehr.

Beim allerletzten Abschied

hätte E. ihr aber versprochen:

"Ich werde für dich in Biel laufen".

Eine Geschichte, die mich in jener nächtlicher Dunkelheit spontan antworten ließ:

"Elisabeth, ich begleite dich".

Kurz darauf waren wir

mit Gerlinde und Axel

ein Quartett.


Den Bieler 100km-Lauf zu bestehen, bedarf es in der Vorbereitung eines passenden Lauftrainings - natürlich! "Lange Langsame Läufe (LLL)", wie im Marathon-Training,

sind zuträglich und waren auch schon hinreichend absolviert, reichen aber nicht.

Ein deutlich darüber hinausgehender Trainingslauf zu Himmelfahrt soll mir nun gleichsam Vorbereitung der zweiten Näherung für Biel wie Sinnes- & Naturerlebnis

durch die Wertachauen sein.



08:00h: Vor dem Start.

Heute ist Himmelfahrt oder auch Vatertag. Der richtige Tag für diesen Trainingslauf.

Der gepackte Laufrucksack mit angeknotetem Schweißtuch.
Abb.3: Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+®

Um 07:00h aufgestanden. Gewaschen, gedressed, gefrühstückt (Roggenbrötchen, 250 g Quark, Honig, 3 Tassen Kaffee, 750 ml Wasser) und Toilettengang.

Die Packliste ist abgehakt, der Rucksack gepackt: 4,3 kg, davon 1 kg Wasser = „ultra-leicht“.

Die über Komoot am Schreibtisch ausgearbeitete Trainingsroute hat einen Maximalumfang von 96 km. Heute möchte ich davon wenigstens 40 ablaufen.

Darauf freue ich mich.

 

08:20h: Ich starte JETZT.

Von zu Hause geht‘s nach Bobingen

an die Wertach und die dann südwärts.

Noch einmal zum Einsatz gekommen ist mein erstes Paar des Altra Torin 7. Der ist mein neuer Lieblings-Laufschuh geworden. Das Paar hatte ich schon in den Ruhestand verabschieden wollen. Weil es mir gar so gute Dienste leistete, will ich ihm aber noch die 2.000-km-Marke in die Sohlen schenken.

 

08:30h: Zwei Mängel.

Enttäuscht stelle ich fest, dass sich die Komoot-App nicht mehr auf meiner Laufuhr befindet. Offenbar hatte ich sie (versehentlich?) gelöscht. Macht hier aber nichts, weil ich 1. Komoot auch auf dem iPhone habe und 2. den Kurs auch im Kopf habe (→ App wieder auf die iWatch laden). Des Weiteren merke ich, dass der neue Laufrucksack etwas zu tief hängt und auf die LWS schlägt, ich die Tragegurte aber nicht mehr kürzer justieren kann (→ zu Hause etwas einfallen lassen).

 

08:45h: Schreck.

Obwohl gerade erst losgelaufen und nur eine Herzfrequenz von 125 b/min (das Tempo dabei ließe sich auch gehen) fühle ich mich schon fast wie nach 25 km. Das lässt sich gar nicht gut an! Tatsächlich nutze ich auch schon jetzt das Schweißtuch, das ich an einem Tragegurt des Rucksacks verknotet habe. Soviel bereits jetzt: Das Schweißtuch erwies sich als besonders wertvolle Neuerung in meiner Ausrüstung für Ultra-Läufe.

Passiere nun den schönen Singold-Park in Bobingen: Grün, grün und nochmals grün.

Kurz vor Erreichen der Wertach spüre ich endlich, wie das Erschlagensein weicht.

 

09:15h: Sonnenschutz.

Nutze jetzt den neuen Sonnenschutz-Stick. Tatsächlich, lässt sich das Wirkmittel daraus einfach und komfortabel auftragen und verteilen, ohne dass es klebt und/oder verläuft. Es reichte, wie ich am Ende des Laufs feststellte, ein einmaliges Auftragen an diesem Tag. Gleiches galt für den Fettstift (Bienenwachs, also wasserfrei) für die Lippen.

(→ Nutzen: Stick & Stift am Renntag gewichtssparend daheim lassen).

 

09:45h: Füße ahoi!

Dankbar merke ich, wie gut es sich auswirkt, die Füße am Vorabend mit Xenofit (Hirschtalg) einmassiert zu haben. Tatsächlich kam ich an diesem Tage mit etwas „dicken Beinen“ heim, aber die Füße blieben komplett beschwerdefrei.

 

09:15h: Die Natur schäumt.

Hier in den straßenverkehrsabseitigen Auen der Wertach scheint die Natur förmlich explodiert zu sein. Nach dem Regen der letzten Nacht habe ich den Eindruck, dass sie in ihrer Vitalität und Lebenskraft geradezu überschäumen möchte. Das Weiß der Pusteblumen des Löwenzahns dominiert im sonst alles andere einschließenden Grün der Blätter und Gräser. Der Auwald ist ein Überflutungsgebiet, hier entstand durch/nach Überschwemmungen der Wertach in Zeiten, da sie noch nicht gezähmt war. Typisch dafür ist das Nadelbäume zumeist fehlen. Es dominieren Baumarten wie Erle, Weide, Pappel, Ahorn, Ulme oder Esche sowie dichtes Unterholz als naturbelassener Lebensschutzraum für Insekten, Kriechtiere, Kleingetier und Vögel.



Abb.4: Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+®



09:45h: Westseite

Ich laufe die Wertach an ihrer Westseite hinauf. Merkwürdig, dass ich die bisher stark vernachlässigte. Ist sie hier doch schöner, weil abseitiger und naturbelassener, als auf der Ostseite. Gleichwohl ist sie auch hier und heute stark besucht von Anglern, vielfach mit Bierflaschen in der Hand und des Öfteren laut beschallt vom Radio des Autos. Vatertag eben.

 

10:00h: Fühle mich besser.

10 sehr naturschöne km sind absolviert. Fühle mich deutlich besser. Nun lässt es sich gar nicht mehr schlecht an, dass ich am Ende dieses Laufs die 40-km-Marke überschritten haben könnte.

 

10:15h: Wölfe und Blut.

Einem eigenen Test unterziehe ich bei diesem Trainingslauf die neu angeschaffte, speziell für Ultra-Läufe designte Unterhose. Ich erinnere mich an die Pein, die mir zwei riesigen Wölfe auf/in den Innenseiten der Oberschenkel während des ersten Tages meines letzten Makro-Laufabenteuers durch andere Unterbekleidung bescherten. Auch wenn damals von „Body-Glide“ befriedet, soll sich ein solch schmerzhaftes Erlebnis möglichst nie mehr wiederholen. Es sei vorweggenommen, dass die „T8 Commandos Unterhose“ diesen Test mit einem „summa cum laude“ bestand. Fortan soll sie bei mir für derartige Läufe als Standard gelten.

Gleiches gilt für das Bustier, das inzwischen, wenn auch aus anderen Gründen als bei mir (für mich ist es die beste aller Möglichkeiten, die Brustwarzen gegen blutiges Aufscheuern zu schützen) vielfach von Fußballern genutzt wird. Erstmals stieß ich in einer Werbeanzeige darauf. Darin wurde das Bustier von Harry Cane getragen. Deshalb verbinde ich es nun auch mit seinem Namen. Pflaster, Vaseline, Silikon u. a. konnten bei mir nie nachhaltig überzeugen, dieses schmerzhafte Problem zu neutralisieren. Erst das Bustier setzte es kompromisslos und effektiv auf Null.

Karte von einem Donauabschnitt und einigen ihrer Zuflüsse.
Abb.5: Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+®

 

11:00h: Rundkurs.

Ich stoße auf ein Schild mit einer Karte, die einen Abschnitt der Donau und einige ihrer Zuflüsse zeigt. Ein Gedanke für ein neues Makro-Laufabenteuer „Lech → Donau → Iller → Kempten → Günz → Wertach“ entspinnt sich in meinem Kopf: Ein Rundkurs über mehrere Tage, warum nicht?

 

11:40h: Pause.

Pause am Wertachufer
Abb.6: Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+®

Habe nun 20 km hinter mir. Mache eine kurze Pause, esse 4 oder 5 Datteln und trinke ½ Liter Wasser. Beim Weiterlaufen fällt mir spontan ein, dass mich nach Ultra-Läufen schon oft ein Schüttelfrost ereilte, auch im Sommer. Für dieses Phänomen gibt es sogar einen medizinischen Begriff, den ich aber, samt seiner Ursachenerklärung, vergessen habe. Egal, ich vermerke, dass ich dagegen ein langärmeliges leichtgewichtiges Maschenwaren-Funktionsshirt von Skinfit in die Packliste aufzunehmen habe.

 

13:00h: immer wieder zu schnell.

Bin bei 30 km angekommen. Merke einmal mehr, wie schwer es ist, nach längerer absolvierter Strecke weiter langsam genug zu laufen. Wenn die Konzentration dann immer öfter den Fokus verliert, setzt der Automatismus zum schnelleren Laufen ein. Immer wieder schimpfe ich mich still, wenn mir der Blick auf die Laufuhr einen zu hohen Puls anzeigt: Gift für mein heutiges Trainingsziel. Außerdem spüre ich die inzwischen steifer gewordene Muskulatur in den Schenkeln. Also laufe ich einen selbst gewählten Verpflegungspunkt in Türkheim an und genehmige mir beim dortigen „Kleinen Italiener“ zwei halbe Liter Zitronensoda und einen Cappuccino. Noch ein paar Datteln und die Wasserflaschen wieder aufgefüllt, geht es hiernach weiter.

Deutlich merke ich, wie Konzentrationsfähigkeit und Kraft zurück sind.


Abb.7: Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+®

 

14:30h: Abbiegen.

Habe die Wertach-km-Marke 50,0 in Ihringen am Wörishofer See erreicht.

Damit ist, nach 40 Lauf-km, auch der südlichste Punkt meines heutigen Kurses erreicht.

Hier verlasse ich die Wertach und biege ab, in Richtung Buchloe bzw. Landsberg.

 

15:00h: Datteln

Meine Bordverpflegung für derartige Unternehmen hat sich nach vielem Dies und/oder Ausprobieren auf Datteln und Wasser reduziert und fixiert. Eine Empfehlung, die ich einst von Axel (Profi-Triathlet, Ernährungswissenschaftler und Dozent bei meiner Ausbildung zum Ernährungstrainer) bekam. Damit bin ich seither ausnahmslos gut gefahren. Bei anderem vorher nicht immer. Gleichwohl habe ich dazu für Biel noch etwas zu optimieren (→ Dattelzugriff unmittelbarer und klebefrei organisieren).

 

16:00h: Entscheidung.

Befinde mich auf der Höhe Buchloe. Überlege, weiter bis zum sicher noch 20 km entfernten

Laufstrecke an diesem Tage
Abb.8: Ultra-Trainingslauf für Biel | Laufinstinkt+®

Landsberg zu laufen, um von dort mit dem Zug heim zu fahren oder den Bahnhof Buchloe anzusteuern. Entscheide mich für letzteres. Genug für heute und so komme ich noch zu einer komfortablen Tageszeit heim.

 

16:30h: Heim.

Am Bahnhof Buchloe angekommen zeigt meine Laufuhr 51 absolvierte km an.

Mit dem Zug fahre ich nach Bobingen und laufe von dort heim.

 

18:00h: Entmüdungsbad.

Herrlich, nach 55 Lauf-km im warmen Wasser zu entspannen. Die Füße hätten es, dank Torin und Xenofit, nicht gebraucht, die Schenkelmuskulatur aber wohl. Primavera schenkt mit „Muskelwohl“ (selber mit ein paar Tropfen Wintergrün gepimpt) Linderung.

Nächtlichen Muskelkrämpfen beuge ich mit 2 Magnesiumcitrat-Kapseln vor.

 

 

Packliste Biel-Training


·      iPhone + iWatch + Airpods + Powerbank + Ladekabel + Hub + Mini-Stativ + Byte-Away

·      Nicht notwendige Funktionen (WLAN, Bluetooth) deaktivieren = Akku sparen.

·      Komoot

·      Laufrucksack oder besser Laufweste, 8-12 l

·      Katadyn Be Free + 2 Soft-Flasks a‘ 0,5 l

·      Datteln

·      Salztabletten

·      Stirnlampe, leicht (Petzl Swift RL (100g) statt Lupine Pico (275g) + Ersatz-Akku)

·      Erste-Hilfe-Set + Magnesiumcitrat + Ibuprofen oder Diclofenac für alle Fälle

·      Sonnencreme 50‘er Lichtschutzfaktor

·      Bienenwachs-Stift für die Lippen

·      Toilettenpapier + Taschentücher

·      Schweizer Mini-Taschenmesser + 2 Gummiringe, breit + 5 m ParaCord

·      Zip-Tüten, um Utensilien geordnet und wasserdicht zu organisieren.

·      Bargeld

·      Signalpfeife am Rucksack

·      Ausweis, Impfausweis, EC-Karte, Visitenkarten

 

Bekleidung

·      „Harry Cane“ Bustier

·      T8 Commandos Unterhose

·      Long Tight & Kurzärmel-Shirt

·      Laufschuhe ALTRA Torin 7 + Laufsocken

·      The Hipster (vielleicht aber doch zu Hause lassen)

·      Regenjacke, Berghaus Hyper

·      Sonnenbrille (Uvex) mit Band + Brillenputztuch

·      Cappy

·      Schweißtuch

·      Langarm Funktions-Shirt (Skinfit) für danach (um Schüttelfrost vorzubeugen)

 

Sonstiges

·      Xenofit Second Skin (Füße, Innen-Oberschenkel und Innen-Oberarme am Vorabend und Morgen vor dem Lauf dünn einreiben).

·      Kompressionssocken für die Regeneration nach dem Rennen.

·      Zum Frühstück schnelle und mittelschnelle Kohlenhydrate sowie gut hydrieren.

 


Sportliche Grüße


Burkhard Boenigk


Lauftraining, Ernährungstraining und Kräuterpädagogik bei Laufinstinkt+®

zur Bildung einer eigenen, aktiven Breitband-Gesundheitsstrategie.

Interessiert daran?

Dann melde dich, wir können darüber reden!

Ernährungsgesundheitssportliche Grüße

Burkhard Boenigk



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Dr. Burkhard Boenigk

Dr. Burkhard Boenigk ist Lauftherapeut DLZ®. 2016 gründete er das gesundheitsfördernde Unternehmen Laufinstinkt+® Therapie & Training Augsburg. Dessen Fachkompetenz hat

er als diplomierter Ernährungstrainer + Kräuterpädagoge VA®, Übungsleiter-B DOSB® Prävention + Rehabilitation, Übungsleiter-B DOSB® für Entspannungsverfahren zur Stressbewältigung, Trainer DOSB® Nordic Walking, Blind-Jogging-Guide SZB® und Fachtrainer Diabetikersport Basis DDG® breit aufgestellt. Im gesundheitsorientierten Angebot von Laufinstinkt+® stehen, neben der Lauftherapie, wettbewerbsfreies Lauf-Coaching, Ernährungsstrategien, Kräuterpädagogik und Entspannungsverfahren

zur Stresskompensation. Er ist organisiert, im Dachverband für freie, beratende und Gesundheit fördernde Berufe FG® (https://www.freie-gesundheitsberufe.de/). Beruflich organisiert ist er im Verband

der Lauftherapeuten VDL®, nach dessen QM-System er zertifiziert ist und dessen Vertreter er für Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen ist (https://www.lauftherapie-vdl.de/de/). Vom DOSB® und

der Bundesärztekammer wurde er für seine nach gemeinsamen verbindlichen Grundsätzen und Qualitätskriterien sichergestelltes Angebot im präventiven Gesundheitsbereich mit den Qualitätssiegeln "Sport Pro Gesundheit"

und Zentrale Prüfstelle Prävention ausgezeichnet.

Laufinstinkt.de Trust-Marks

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Anmerkung

Die in diesem Artikel veröffentlichten Empfehlungen, Rezepte und Anleitungen wurden vom Verfasser sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers für Personen-, Sach-

und Vermögensschäden ausgeschlossen.




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