Laufinstinkt+® Therapie & Training | Augsburg Einführung eines Laufpfennigs | Laufsatire
"DIE" 100 Laufkilometer in Biel, verbinde ich automatisch
mit dem Namen des Ultra-Langlaufpioniers Werner Sonntag.
Grund ist sein in der Langlauf-Szene allbekanntes Kult-Buch
"Irgendwann musst du nach Biel" (auch eingebettet in seinem Buch "Laufende Vorgänge").
Während der eigenen Vorbereitung zur Teilnahme an dieser seit 1959 alljährlich durchgeführten Traditionslaufveranstaltung, las ich all jene seiner Schriften
(Sonntag war von Haus aus Journalist), derer ich habhaft werden konnte.
Einer der Texte "Einführung eines Laufpfennigs"
überraschte mich, weil ich Laufsatire von Werner Sonntag bis dahin nicht kannte.
Der kommt aber so köstlich subtil und spitz formuliert aus gerade versunkenen Zeit daher, dass er aus heutiger Perspektive mit einer Mischung aus Unglauben, Kopfschütteln und teils herbem, teils herzlichem Schmunzeln zu lesen ist - wie ein Tiramisu in Bratensauce.
Meine Damen und Herren,
ich rufe auf die Bundesdrucksache Nr. 2001, betreffs Einführung eines Laufpfennigs.
Ich gebe dazu dem Herrn Bundesminister für Gesundheit das Wort.
Herr Lufthäuser, darf ich Sie bitten!
*
Meine Damen und Herren, wie Sie schon durch die Publikums-
presse erfahren haben, verursacht die sogenannte Laufbewegung jedes
Jahr Schaden in Millionenhöhe. Ich zitiere* aus einer älteren Drucksache:
"Die Bundesregierung hat bereits in der Antwort auf die Frage
des Herrn Abgeordneten Dr. Jentsch (Protokoll der 98. Sitzung des
Deutschen Bundestages vom 15. Juni 1978, S. 7808) darauf hingewiesen,
dass sie im Rahmen der gesundheitlichen Aufklärung in geeigneter Form
auf gesundheitlich Gefährdung aufmerksam machen wird, die sich
aus einer unkritischen oder gar exzessiven Ausübung ergeben können.“
Zitat Ende.
*
Diese Bemühungen müssen als fehlgeschlagen bezeichnet werden.
Die sogenannte Laufbewegung hat sich weiter in der Richtung auf
unkritische und gar exzessive Ausübung ausgebreitet.
Zumal der Marathonlauf ist, wie weitsichtige Kritiker dies bereits in
den Anfangen prognostiziert hatten, zur Geißel unseres Jahrhunderts
geworden. Die vermutlich gründlichste Untersuchung des - ich zitiere
- ,,Marathon-Wahnsinns“ hat das Fachblatt einer bekannten
Gesundheitskasse im März 1992 veröffentlicht. Spätestens damals
sind auch den Bewegungsmanikern unter uns - ich bitte die Saaldiener
des Deutschen Bundestags, dies nicht persönlich zu nehmen, die Augen,
selbst die am Fuß, geöffnet worden. Ich zitiere: 42.195 Meter langer,
schmerzhafter Marathon-Wahnsinn gegen jede Gesundheitsregel, wie
Wissenschaftler (fast vergeblich) mahnen. Doch Presse, Veranstalter
und Sponsoren jubeln unisono, wenn einmal Tausende Besessene und
Stammtisch-Wetter das letzte aus sich herausholen.
Und dabei nichts sind als laufende Kulisse bis zum Umfallen
für ein paar Spitzenathleten, denen zum Teil sechsstellige Summen winken.“
Hört, hört!
Ich zitiere weiter aus dem Blatt jener Gesundheitskasse: "Der plötzliche Herztod ist… das schwerwiegendste Risiko
beim Langstreckenlauf Marathon… In einem medizinischen Dienst war nachzulesen, kritische Sportmediziner vermuteten,
dass ein bis zwei Prozent der Marathonläufer einen solchen Herztod erleiden - noch während des Laufes oder kurz danach.“
Zitat Ende.
*
Von der gesamten Tagespresse hat nur eine einzige Zeitung die Wahrheit
zum Beispiel über den Berlin-Marathon 1981 verbreitet:
die erschütternde Schlagzeile lautete: "Tausende fielen um.“
Jeder City-Marathon stelle die Kommunen allein wegen des Abtransports der nach jener zitierten sportmedizinischen Quelle zu erwartenden 50 bis 300 Marathon-Toten
je Veranstaltung vor kaum lösbare Probleme.
... Rund ein Drittel aller Läufer klagt über Herz- und Knochenschmerzen
und laufen gerade deswegen, statt es aus Gesundheitsgründen freundlich zu unterlassen!’“ Zitat Ende.
*
usw
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Guillaume.
Meine Damen und Herren, seit ich in dieses Haus als Abgeordneter
eingezogen bin, habe ich immer wieder Anlass zur Verwunderung gehabt, so auch diesmal. Worüber Sie diskutieren, das haben wir doch in den jetzigen Kolonialgebieten…
Zwischenruf: Wenn Sie damit die neuen Bundesländer meinen,
muss ich Ihnen eine Rüge erteilen!
... neuen Kolonialländern, ich meine, neuen Ländern, als sie noch kolonialer Feindstaat waren, doch längst gelöst gehabt. Ich erinnere daran, dass der Deutsche Turn- und Sportbund den Rennsteiglauf im Thüringer Wald nach Kräften kleingehalten hat.
Jene in den Ursprüngen illegale Zusammenrottung in größtenteils auch noch
vom Klassenfeind erworbenen Laufschuhen wäre auch ganz verboten worden,
wenn wir damals nicht hätten außenpolitische Rücksichten nehmen müssen.
Schon Willy in Erfurt, ich meine den seinerzeitigen Herrn Bundeskanzler …
Wir hatten einen Laufpfennig einfach nicht nötig gehabt.
Bei uns konnte man nicht davonlaufen. Wir haben den Läufern auch so
den Fluchtweg aus gesellschaftlich nützlicher Tätigkeit verstellt.
Die Regierung der Bundesrepublik Deutschland hingen sieht, wie ich festhalten muss, keinen anderen Anti-Laufweg; auch der Laufpfennig erweist sich somit letztlich
als kaltes Steuerungselement. Was immer Sie beschliefen,
wir werden laufend protestieren.
*
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Abwiegel.
So wie Seuchen und Suchterkrankungen, insbesondere endorphiner Ätiologie,
am deutschen Volkskörper vor den Grenzen nicht haltmachen,
ist auch der Laufpfennig eingebettet in die europäische Zusammenarbeit
bei der Bewältigung der entgeldpflichtigen Masse.
Wir haben daher in meinem Ministerium ein Konzept der Harmonisierung erarbeitet,
das auf dem Wege einer Novellierung des Ihnen vorliegenden Gesetzentwurfs realisiert werden kann. Es handelt sich dabei um die Harmonisierung
des Laufpfennigs mit dem Kohlepfennig.
Zwischenruf: Typisch für die Schwarzen!
Ja, Sie lachen - aber haben Sie denn niemals davon gehört,
dass Läufer nach dem Laufen duschen?
Hier besteht sehr wohl ein Harmonisierungsbedarf, der für den Endverbraucher natürlich
zu einer Potenzierung der für denselben leistungspflichtigen Energie-Entgelte
als Ausgleich der von demselben beanspruchten Ressourcen…
*
Ja, so laufen Sie doch nicht weg, meine Damen und Herren!
Ich stelle Beschlussunfähigkeit fest.
Der Laufpfennig wird uns als Dauerläufer erhalten bleiben.
Die Sitzung ist geschlossen.
(* Diese Zitate entsprechen den Tatsachen).
Sportliche Grüße
Burkhard Boenigk
Lauftraining, Ernährungstraining und Kräuterpädagogik bei Laufinstinkt+®
zur Bildung einer eigenen, aktiven Breitband-Gesundheitsstrategie.
Interessiert daran?
Dann melde dich, wir können darüber reden!
Ernährungsgesundheitssportliche Grüße
Burkhard Boenigk
_________________________________________________________________________
Dr. Burkhard Boenigk ist Lauftherapeut DLZ®. 2016 gründete er das gesundheitsfördernde Unternehmen Laufinstinkt+® Therapie & Training Augsburg. Dessen Fachkompetenz hat
er als diplomierter Ernährungstrainer + Kräuterpädagoge VA®, Übungsleiter-B DOSB® Prävention + Rehabilitation, Übungsleiter-B DOSB® für Entspannungsverfahren zur Stressbewältigung, Trainer DOSB® Nordic Walking, Blind-Jogging-Guide SZB® und Fachtrainer Diabetikersport Basis DDG® breit aufgestellt. Im gesundheitsorientierten Angebot von Laufinstinkt+® stehen, neben der Lauftherapie, wettbewerbsfreies Lauf-Coaching, Ernährungsstrategien, Kräuterpädagogik und Entspannungsverfahren
zur Stresskompensation. Er ist organisiert, im Dachverband für freie, beratende und Gesundheit fördernde Berufe FG® (https://www.freie-gesundheitsberufe.de/). Beruflich organisiert ist er im Verband
der Lauftherapeuten VDL®, nach dessen QM-System er zertifiziert ist und dessen Vertreter er für Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen ist (https://www.lauftherapie-vdl.de/de/). Vom DOSB® und
der Bundesärztekammer wurde er für seine nach gemeinsamen verbindlichen Grundsätzen und Qualitätskriterien sichergestelltes Angebot im präventiven Gesundheitsbereich mit den Qualitätssiegeln "Sport Pro Gesundheit"
und Zentrale Prüfstelle Prävention ausgezeichnet.
_________________________________________________________________________
Anmerkung
Die in diesem Artikel veröffentlichten Empfehlungen, Rezepte und Anleitungen wurden vom Verfasser sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers für Personen-, Sach-
und Vermögensschäden ausgeschlossen.
Comments