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Trail-Running im Biber-Revier | Lauf-Coaching
#April | #Natur | #Jahreszeiten | #Biber | #Outdoor | #Trail-Running | #Ausdauersport
Am 3. April durchlief ich mal wieder eine von Menschen wenig frequentierte Uferzone des Lechs; dieses Mal zwischen den Staustufen 21 und 22. Seit über 10 Jahren durchlaufe ich
nun schon den Lechwald und die Lechauen südlich von Augsburg, aber dieser Teil ist ein
ganz besonderer. Die Vegetation dort ist z.T. atemberaubend.
Die ungezähmte, unberührte Natur und ihre Vitalität weckten Gedanken an den Amazonas.
Florale Geburt und Vergänglichkeit gleichzeitig auf engstem Raum nebeneinander. Bäume, so groß, stark und mächtig, wie ich sie nur im "Tane Mahuta Waipoua Forest" auf der Nordinsel von Neuseeland und im "Red Wood Forest" in Kalifornien vorher sah.
Einige von ihnen aber von armdicken Schlingpflanzen niedergerungen, so zahlreich
und kraftvoll, dass sie die Stämme der Bäume brachen.
Ein Abschnitt führte durch einen Totwald. Baumskelette standen dicht an dicht - morsch, vermodert und zu 100% bemoost, bis in die letzte Spitze. Eine unheimliche, gänsehaut-erzeugende Atmosphäre. Wer je Steven King's "Friedhof der Kuscheltiere" las,
mag ahnen, was ich hier sah und wie ich mich dabei fühlte.
Das Grün zu dieser Jahreszeit war noch spärlich. So fiel besonders auf, wie fest das Ufergebiet in diesem Teil des Lechs in den Besitz der Biber übergegangen ist. Obwohl ich
an diesem Tage keinen von ihnen zu Gesicht bekam, erzählten ihre Spuren von hunderten
von ihnen. Weite Totwasserabschnitte des Uferschwemmgebiets waren übersät mit unzähligen Biberburgen. Ebenso gewaltig wie die Dicke der Schlingpflanzen beeindruckte,
wie dick einige der Bäume waren, die diese Tiere hier gefällt hatten.
Es war ein richtiges Trail-Running. Über weite Teile gab es nur einen Jägerpfad,
durchädert von unzähligen mehr oder weniger großen Baumwurzeln, über und zwischen die ich zu springen hatte oder blockiert von umgestürzten Bäumen, über die ich zu klettern hatte.
Umsichtig, vorsichtig und jeden Schritt vorausschauend, denn dieses Gebiet gehört auch und insbesondere den Kreuzottern.
Die Orientierung in diesem Jungle gewährte fast immer der Lech, so dass ich mich auch im schlingpflanzenverhangenen Dickicht nicht verlaufen konnte bzw. auf Sonnenstand:Tageszeit oder Ausrichtung des Moosbewuchses an den Baumstämme zurückzugreifen gehabt hätte.
Meine Kollegen und Freunde, die Lauftherapeuten (DLZ) Jörg und Thorsten (beide i.d.R. mit "Vibrams 5-Finger" als "barfuß" laufende Trail-Runner unterwegs), hätten ihre wahre Freude daran gehabt. Ich für meinen Teil war aber froh, auf dieser Strecke mit meinen Adidas "Adio Boost" bestückt zu sein, die mir, wie eine zweite Haut an die Füße gewachsen und mit gefühlter Gewichtslosigkeit, das Springen in die Lücken (zwischen den Baumwurzeln) komfortabel machten.
Gesundheitssportliche Grüße
Burkhard Bönigk